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05.05.2020

Elektromobilität: Autobauer wollen Abwrackprämie 2.0

Die Coronakrise hat die deutschen Automobilhersteller fest im Griff. Um den Markt wieder anzukurbeln, wird der Ruf nach einer Autokaufprämie immer lauter: eine Abwrackprämie 2.0 nach dem Vorbild aus der Finanzkrise in 2009.

Autokaufprämie als Abwrackprämie 2.0

Wie das Nachrichtenmagazin SPON schreibt, sollen Verbraucher beim Kauf eines neuen Autos einen staatlichen Zuschuss erhalten. Darauf hätten sich die Regierungschefs der drei Autoländer, Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg, verständigt.

Alle drei Ministerpräsidenten hätten sich laut dem bayrischen Landeschef, Markus Söder, auf einen gemeinsamen Förderkatalog geeinigt. Hintergrund ist, dass in diesen Bundesländern große Autokonzerne wie Volkswagen (Niedersachsen), BMW (Bayern) sowie Daimler (Baden-Württemberg) Ihren Hauptsitz haben.

Abwrackprämie 2.0 für Verbrenner und Stromer

CSU-Chef Söder preschte bereits in den vergangenen Tagen mit der Idee, eine Erhöhung des aktuellen Umweltbonus, voran. Diesem Vorschlag schlossen sich jetzt seine Kollegen aus Niedersachsen und Baden-Württemberg scheinbar an.

Zusätzlich soll es 4.000 € geben für den Kauf eines Elektroautos, Plug-in-Hybriden sowie Wasserstofffahrzeug. Damit würde die Förderprämie für E-Autos dann bei 10.000 € liegen. Bei Plug-in-Hybriden und Wasserstofffahrzeugen läge der Umweltbonus bei 8.500 €.

Verbrenner sollen in Zukunft ebenfalls von der Autokaufprämie profitieren. 3.000 € sollen Kunden für den Kauf eines Neuwagens mit einem Diesel- oder Benzinmotor erhalten. Wer seinen Euro-3- oder Euro-4-Norm Wagen zurückgibt, erhält 1.000 €. Eine Art Recyclingprämie.

Autoindustrie muss kämpfen

Durch die Corona-Pandemie sind die Automärkte weltweit eingebrochen. Die Produktion bei vielen Herstellern stand teilweise wochenlang still. Dementsprechend pessimistisch zeigt sich auch die Branche.

Wie das Ifo-Institut mitteilte, brach das Stimmungsbarometer im April weiter ein auf -85,4 Punkten. Im März lag der Wert noch bei -13,2 Punkten. Selbst während der Finanzkrise in 2009 lag der Wert maximal bei -82,9 Punkten. „Wir haben noch nie so schlechte Zahlen für diese Schlüsselbranche ermittelt", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe in SPIEGEL Online.

Aus diesem Grund drängt die Autobranche auf finanzielle Unterstützung. Allerdings stößt diese Idee bei Vertretern von Wirtschaft, Politik und Umweltverbänden auf erhebliche Kritik. Mehr dazu erfahren Sie hier.