Der Verband der Automobilindustrie (VDA) drückt das Gaspedal noch mal kräftig durch. Verabschiedet wurde ein 15-Punkte-Plan zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland. Was dieser beinhaltet, erfahren Sie hier.
15-Punkte-Plan für mehr E-Mobilität
Die Zahl der Neuzulassungen von reinen Elektroautos und PHEVs ist weiterhin steigend. Der Trend ist auch in 2021 scheinbar ungebremst. Auf der einen Seite Highspeed bei den Neuzulassungen. Auf der anderen Seite Schneckentempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Um dem entgegenzuwirken, entwickelte der VDA einen 15-Punkte-Plan mit drei zentralen Forderungen:
- Ladeinfrastruktur in ganz Europa verfügbar
- Ökostrom im Ladenetz
- Umweltbonus verlängern
Im Überblick alle Details vom 15-Punkte-Plan zum Ausbau der Ladeinfrastruktur:
- Investitionen: Zum einen investiert die Automobilindustrie knapp 150 Mrd. Euro bis 2025 in die E-Mobilität, neue Antriebe sowie in die Digitalisierung. Zum anderen bekennen sich die Fahrzeughersteller zu den Pariser Klimazielen.
- Ladesäulen-Ausbau: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur muss drastisch beschleunigt werden. Aktuell entstehen pro Woche 300 neue Ladepunkte. Ziel müssen aber 2.000 neue Ladeplätze sein, um die Marke von 1 Million Ladesäulen bis 2030 zu erreichen.
- Laden am Arbeitsplatz: Beschleunigter Ausbau von Ladeplätzen beim Arbeitgeber durch Förderprogramm speziell zur Errichtung von Ladesäulen bei Unternehmen.
- Laden beim Einkaufen: Noch stärkerer Ausbau von Ladesäulen auf Parkplätzen von Supermärkten. Hier finden Sie weitere Infos zu dem Thema.
- Laden von zu Hause aus: Ausbau des aktuellen Wallbox-Förderprogramm. Zusätzlich noch ein Förderprogramm für den gesetzlich vorgeschriebenen Einbau von Ladepunkten in Tiefgaragen und Parkhäuser, nachträglich und bei allen Neubauten.
- Ökostrom: Der Strom beim Aufladen muss öko sein. Außerdem muss der Ökostrom von der EEG-Umlage sowie der Stromsteuer befreit sein.
- Europaweit denken: Nicht bloß in Deutschland, sondern ebenfalls in Europa muss der Ausbau der Ladeinfrastruktur massiv vorangetrieben werden. Alle Staaten Europas müssen an einer verlässlichen Ladeinfrastruktur arbeiten.
- Umweltbonus verlängern: Der Umweltbonus muss über das Jahr 2022 hinaus verlängert werden.
- Einfaches Bezahlen an Ladesäulen: E-Auto-Fahrer müssen Ihr Auto überall und jederzeit unkompliziert laden können. Bestmöglich über das vertragsbasierte Laden und nicht wie von der Bundesregierung geplant mittels Kartenlesegeräte.
- Schnellladestationen ausbauen: Verstärkter Ausbau von sogenannten Schnellladestationen (Was sind Schnellladestationen?). Diese benötigen weniger Platz, meistens wirtschaftlicher und erhöhen den Kundennutzen.
- Fokus auf E-LKWs: Weg vom fossilen LKW, hin zum Stromer-LKW. Diese Umstellung muss stärker gefördert werden. Außerdem ist ein Ausbau der Ladeinfrastruktur entlang von Hauptverkehrsachsen und im Depot erforderlich.
- Nachhaltigkeit stärken: Die E-Mobilität muss noch nachhaltiger werden. Es wird ein größerer Second-Life Market für E-Auto Batterien benötigt. Außerdem braucht es neue Rücknahme- und Recycling-Strukturen.
- Förderung der Arbeitskräfte: Die Umstellung auf E-Autos sorgt auch für einen Wandel in der Arbeitswelt. In diesem Bereich braucht es spezielle Förderprogramme seitens der Politik für Weiterbildungen, Qualifizierungen und Entwicklungen.
- Stromspeicher werden: E-Autos sollen nicht nur Strom verbrauchen, sondern in Zukunft gleichzeitig als Speicher dienen. Somit können E-Auto Fahrer „netzdienlich“ sein.
- Jahresbericht zur E-Mobilität: Auf Grund der föderalen Strukturen ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur auf mehrere Ministerien verteilt. Deshalb sollte ab 2022 der Öffentlichkeit jährlich ein umfassender Abschlussbericht präsentiert werden rund um den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Gleiches sollte die EU-Kommission auf europäischer Ebene vollziehen.
Mit diesem 15-Punkte-Plan zum Ausbau der Ladeinfrastruktur setzt der VDA ein wichtiges Zeichen. Noch stärkere Förderungen, einfacheres und schnelleres Laden sowie Schaffung von neuen Anreizen. Maßnahmen, mit denen das ehrgeizige Ziel von 1 Million Ladepunkte bis 2030 erreicht werden kann. (CM)