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27.03.2020

Kobalt-Recycling statt Kobaltabbau: Ist das die Zukunft?

Kobalt ist für die Herstellung von E-Auto Batterien unerlässlich. Doch der Abbau von Kobalt fördert auch die Schattenseiten wie Kinderarbeit in den Minen im Kongo. Gibt es keine besseren Lösungen oder Alternativen? Und wie viel Kobalt wird tatsächlich in der Elektromobilität genutzt?

Kobalt-Recycling rückt in den Fokus

Die Antwort lautet: Ja. Es gibt Alternativen und andere Lösungsansätze um den Kobaltbedarf für E-Auto Batterien zu decken. Dabei spielen zwei Faktoren in Zukunft eine wichtige Rolle: Kobalt-Recycling und technologische Weiterentwicklung der E-Auto-Batterie.

In ZEIT Online berichtet Hartmut Wiggers, Professor für Materialwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen, dass bereits Batterien für E-Autos ohne Kobalt entwickelt werden. Allerdings wird diese Technologie erst in den nächsten zehn Jahren marktreif sein.

Deshalb ist der zweite Bereich, die Schaffung eines vollumfänglichen Kobalt-Recycling-Systems, umso wichtiger. Wie das Öko-Institut mitteilte, können in 2030 bereits zehn Prozent des Kobalt- und Lithiumbedarfs aus recycelten Produkten stammen. In 2050 würde das Kobalt-Recycling sogar 40 Prozent ausmachen.

Anwendungsbereiche von Kobalt

Kobalt wird in Zukunft weiterhin ein wichtiger Bestandteil von E-Auto Batterien sein. Allerdings sind Elektroautos und die E-Mobilität nicht der Hauptprofiteur von Kobalt. Das belegt eine Studie der Deutschen Rohstoffagentur. Die stärkste Kobaltnachfrage mit knapp 36 Prozent lag in 2017 im Bereich „Lithium-Ionen-Batterien für weitere Anwendungen“.

Weitere Anwendungen sind laut der Deutschen Rohstoffagentur der 3C-Bereich (Computer, Consumer und Communication) mit Smartphones und Tablets. Weitere Bereiche waren Powertools/Motives wie Gartengeräte oder E-Trikes sowie E-Speicher.

E-Autos mit geringerer Kobaltnachfrage

Die Kobaltnachfrage für „Lithium-Ionen-Batterien für E-Mobilität“ lag bei knapp 8 Prozent. Damit machen E-Auto-Batterien einen deutlich geringeren Anteil an der Kobaltnachfrage aus als öffentlich dargestellt. In anderen Segmenten wie „Superlegierungen“ oder „Karbide und Diamantwerkzeuge“ liegt der Kobaltanteil deutlich höher.

Infografik zu den Anwendungsbereichen von KobaltDie Kobaltnachfrage wird auch in den nächsten Jahrzehnten groß bleiben. Mit dem Bergbau als vorrangige Förderquelle. Doch in Zukunft wird Kobalt-Recycling verstärkt in den Fokus rücken und damit für eine längere Nutzbarkeit des Rohstoffes sorgen.

Denn im Gegensatz zu Erdöl und Erdgas sind die Rohstoffe einer E-Auto-Batterie wie Lithium und Kobalt vor allem eines: wiederverwertbar. Lesen Sie hier mehr zur weiteren Nutzbarkeit von Elektroauto-Akkus im Second Life und im Privathaushalt sowie zum Recycling der Batterien.